Vape-Prävention an der Sekundarschule Pr. Oldendorf: Jahrgang 6 untersucht, was wirklich in E-Zigaretten steckt

In einer spannenden und aufschlussreichen Präventionsveranstaltung beschäftigten sich die Schüler*innen des 6. Jahrgangs der Sekundarschule Pr. Oldendorf mit einem immer häufiger auftretenden Thema: dem Konsum von E-Zigaretten und Vapes.

Im Rahmen eines speziell organisierten Workshops zur Prävention von Suchtverhalten nahmen die Jugendlichen nicht nur Informationen zu den gesundheitlichen Risiken von Vapes auf, sondern hatten auch die Möglichkeit, die Geräte selbst auseinanderzunehmen und ihre Inhaltsstoffe zu entdecken. Fachkundige Anleitung fanden sie hierbei in Jessica Hallas von der Fachstelle für Suchtprävention aus Minden. Gemeinsam mit ihr rückten sie den von Fr. Hallas mitgebrachten Vapes mit Kombizangen auf den Leib, um an das Innere der von außen zunächst unscheinbaren Röhrchen zu kommen – und waren erstaunt.

Jede*r kennt jemanden, der raucht

„Wer von euch kennt jemanden, der schon mal gevapt hat?“ Bei dieser Einstiegsfrage gingen viele Hände in den Klassen nach oben. Die Schüler*innen berichteten, dass sie Vapes teilweise bei ihren Eltern gesehen haben, die häufig welche davon zu Hause rumliegen haben. Auch bei älteren Jugendlichen und Freunden haben sie schon oft mitbekommen, wenn diese an den unscheinbaren Verdampfer gezogen haben.

Das dies kein Einzelfall ist, bestätigte Jessica Hallas. Sie sieht mit wachsender Besorgnis den immer früheren Einstieg von Kindern durch Vapes in den Rauchkonsum. „Dies ist ein flächendeckendes Problem“, so Hallas, „da die fruchtigen Verführer nicht mehr so im Hals kratzen wie die klassische Tabakzigarette und der Konsum deshalb viel einfacher und leichter ist.“ Zudem kommt ein immer wieder auftauchender Gruppenzwang dazu, der viele Kinder kurz mal ziehen lässt.

Faktencheck: Was ist wirklich drin?

Aber, was ist wirklich drin, wenn z.B. eine fruchtig leichte Mischung aus Melone-Mango außen angepriesen wird? Wie gesund sind Vapes dann und haben sie eigentlich Vitamine, bei so vielen obstigen Zutaten? Um das zu ergründen wurden unter der Anleitung von Fr. Hallas und dem Team Schulsozialarbeit der Sekundarschule verschiedene Modelle von E-Zigaretten auseinandergenommen, um zu demonstrieren, welche chemischen Stoffe in den Vapes enthalten sind. Dabei wurde klar, dass diese nicht nur Nikotin, sondern auch andere gefährliche Substanzen wie Aromastoffe in den beliebigen Liquids enthalten. Diese Liquids bilden bei der Erhitzung schädliche und krebserregende Gase, die dann eingeatmet werden. „Wir möchten den Jugendlichen aufzeigen, dass hinter dem Dampf oft mehr steckt als sie denken“, so Schulsozialarbeiter Thorsten Klötzel.

„Viele junge Menschen sind sich der Gefahren, die vom Dampfen ausgehen, überhaupt nicht bewusst“, erklärte seine Kollegin Janin Gilbert. „Der Einheit sollte den Schüler*innen die Augen öffnen und ihnen zeigen, was wirklich in den Geräten steckt – abseits der vermeintlich harmlosen Verpackungen und bunten Aufschriften.“

Besonders eindrucksvoll war die Demonstration des Vape-Aufbaus. Während die Schülerinnen und Schüler die Geräte in ihren Einzelteilen vor sich hatten, erläuterten die Expertin der Fachstelle für Suchtprävention, wie die einzelnen Komponenten funktionieren und welche potentiellen Gefahren sie bergen – von Suchtgefahr über Lungenschäden bis hin zu einer möglichen Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung.

Die interaktive Präventionseinheit fand großen Anklang bei den Schüler*innen, die sehr interessiert Fragen stellten und immer wieder auch ihre eigenen Erfahrungen und Gedanken einbrachten. Ein Teilnehmer erklärte: „Ich wusste gar nicht, dass da so viele gefährliche Stoffe drin sind. Ich dachte immer, es ist nur Wasser und Geschmack.“

Prävention als Teil des Schulprogramms

Die Präventionsveranstaltung ist Teil eines fortlaufenden Präventionsprogramms an der Sekundarschule Pr. Oldendorf, das sich mit verschiedenen Themen der Suchtprävention beschäftigt. Dabei geht es nicht nur um den Konsum von Zigaretten oder Alkohol, sondern auch um moderne Risiken wie den Konsum von E-Zigaretten.

„Als Schule möchten wir mit solchen Veranstaltungen dazu beitragen, das Bewusstsein für gesunde Lebensweisen zu schärfen und die Schüler*innen frühzeitig auf die möglichen Gefahren von Suchtmitteln aufmerksam zu machen. Wir hoffen, dass die Schüler*innen durch solche Workshops selbstbewusster mit den Herausforderungen der Jugendzeit umgehen und sich aktiv für ihre Gesundheit entscheiden“, so Schulleiter Christian Schäffer, der ebenfalls Hand an eine Vape legte, um sie zu zerlegen.

Insgesamt war der Vape-Prävention ein voller Erfolg und regte die Schüler zum Nachdenken und Diskutieren über das Thema an. Ein weiterer Schritt in der wichtigen Arbeit der Prävention und Aufklärung an der Sekundarschule Pr. Oldendorf.

Thorsten Klötzel