Kurz nach dem jährlich am 1. Dezember stattfindenden Welt-AIDS-Tag nahm sich die Sekundarschule Pr. Oldendorf erneut dem wichtigen und immer wieder aktuellen Thema der Aufklärung und Prävention an. In Zusammenarbeit mit Astrid Volkening von der AWO-Aidsberatung aus Lübbecke und dem mit dem Hi-Virus infizierten Andreas * gestaltete das Team der Schulsozialarbeit der Sekundarschule gemeinsam mit den Jahrgängen 10 interaktive Workshops, in denen die Schüler*innen für die wichtigen Themen rund um HIV, Aids und sexuelle Gesundheit sensibilisiert und aufgeklärt wurden. Auch der Jahrgang 9 führte in diesem Zusammenhang einen Präventionstag mit der AWO-Aidsberatung außerhalb der Schule durch.

Ziel der Veranstaltungen war es, den Schülerinnen und Schülern nicht nur Wissen über den Virus zu vermitteln, sondern auch einen sicheren Umgang mit der eigenen Sexualität zu fördern und Vorurteile abzubauen. Dabei standen verschiedene Themen im Mittelpunkt, die im Alltag von Jugendlichen eine große Rolle spielen.

Ein zentraler Bestandteil der Aufklärung war die Thematisierung von Verhütung. Die Expertin der AWO-Aidsberatung erklärte, wie wichtig es ist, sich vor sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen, und demonstrierte neben der richtigen Anwendung von Kondomen auch die richtige Anwendung anderer Verhütungsmittel. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, ihr Wissen theoretisch und praktisch unter Beweis zu stellen und an der Prüfung zum Kondomführerschein teilzunehmen. Hierbei konnten sie in einem geschützten Rahmen ihr Wissen über Verhütungsmethoden und deren richtige Handhabung vertiefen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Abbau von Vorurteilen im Umgang mit HIV-positiven Menschen. Viele Jugendliche haben unbewusste Ängste oder Schwierigkeiten, wenn es um den Kontakt mit Betroffenen geht. Durch gute Gespräche und eine offene Informationsvermittlung im Kontakt mit Andreas * konnten diese Ängste ausgeräumt und Mythen beseitigt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernten, dass Menschen mit HIV ein genauso normales Leben führen können wie alle anderen und von ihnen im alltäglichen Leben und Miteinander kein Sicherheitsrisiko ausgeht.

Des Weiteren wurde das Thema der sexuell übertragbaren Krankheiten ausführlich behandelt. Die Jugendlichen erhielten Informationen darüber, wie diese Krankheiten übertragen werden können.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Aufklärung war das Thema der sexuellen Selbstbestimmung. Die Schülerinnen und Schüler wurden dazu angeregt, die eigene Sexualität als etwas persönliches und autonomes zu betrachten, in der jeder Mensch das Recht hat, eigenständig zu entscheiden, wann, wie und mit wem er oder sie sexuell aktiv ist und Erfahrungen macht. In diesem Zusammenhang wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass „Nur Ja heißt Ja“ als eine zentrale und wichtige Aussage in der Sexualität elementar ist und als eine grundsätzliche und immer bestehende Maxime gilt – egal in welchem Alter. Dies bedeutet, dass ein beidseitiges, klares und ausdrückliches Einverständnis bei sexuellen Handlungen immer notwendig ist. Ein „Nein“ muss jederzeit respektiert werden – und ein „Ja“ kann nur freiwillig, ohne Druck oder Zwang gegeben werden.

Die Veranstaltungen waren ein großer Erfolg, da sie nicht nur Aufklärung boten, sondern auch Raum für Fragen und Austausch ließen. Die Jugendlichen wurden hierbei immer wieder ermutigt und dazu angehalten, sich mit verschiedenen Themen rund um die eigene Sexualität und dem Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten auseinanderzusetzen und in einem sicheren Umfeld ihre Fragen zu stellen.