Begleitend zur Unterrichtseinheit „Gewalt“ nahmen die Klassenleitungen des Jahrgangs 10 gemeinsam mit den Schulsozialarbeiter*innen der Sekundarschule Pr. Oldendorf an einer freiwilligen Fortbildung zum Thema „Häusliche Gewalt“ teil, um dieses oftmals verschwiegene und mit einem Tabu belegte Thema mit ihren Schüler*innen noch einmal separat und fachkundig aufgreifen zu können.

Hierzu trafen sie sich mit anderen Interessierten in der „Rosenstrasse 76“, einer von der Diakonie in den Räumen der BBS Pottgraben in Osnabrück aufgebauten interaktiven Ausstellung. Die Ausstellung zeigte eine Wohnung auf, in der es offensichtliche, aber auch auf den ersten Blick nicht so eindeutige Hinweise auf Gewalt in den vermeintlich sicheren 4 Wänden zu „entdecken“ gab. Zusätzlich lieferten verschiedene Texttafeln ergänzende Informationen und oftmals erschreckende Zahlen, Daten und Fakten.

Neben dem Ausstellungsbesuch stand die Schulung der Lehrkräfte durch die Fachreferentinnen, bestehend aus Mitarbeiterinnen der Diakonie, Fachzentrum Faust, der und einer Mitarbeiterinnen der BISS (Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt), im Vordergrund. Hierbei ging es darum, mit vermeintlichen Mythen aufzuräumen, Bagatellisierung und Verharmlosung nicht zu akzeptieren, Trennungsbarrieren und Auswirkungen auf Kinder aufzuzeigen und Interventionsketten darzulegen, die im Bedarfsfall greifen, wenn eine Person sich gegen häusliche Gewalt zur Wehr setzt. Ferner ging es auch um die viel diskutierte Frage: Wie kann ich helfen, wenn ich häusliche Gewalt im Freundeskreis oder der Nachbarschaft mitbekommen oder wenn sich meine Schüler*innen bei mir melden?

„Mir wurde noch einmal deutlich“, so Sarah Bleck-Gabriel, Klassenlehrerin einer 10. Klasse der Sekundarschule Pr. Oldendorf, „dass häusliche Gewalt immer wieder mitten in der Gesellschaft passiert, hinter verschlossenen Türen, im eigenen Wohnbereich, einem vermeintlichen sicheren Schutzraum. Erschreckend hierbei ist, dass sie in allen sozialen Schichten, losgelöst von Bildungshintergrund, Religionszugehörigkeit, Alter und Einkommen stattfindet.“

Das von der Diakonie zur Verfügung gestellte Unterrichtsmaterial wurde, ebenso wie die zahlreichen Informationen, dankend von den Lehrkräften entgegengenommen. Es wird seinen Einsatz im ergänzenden Unterricht flankierend zu dem bereits terminierten Ausstellungsbesuch der Schüler*innen finden.