Jahrgänge 9 und 10 umfassend informiert
Turnusmäßig sind die Jahrgänge 9 und 10 eigentlich immer schon im November und Dezember in die Präventionseinheiten zu den Themen Aids, HiV und sexuell übertragbare Krankheiten eingebunden, doch in diesem Schuljahr sorgte eine Krankheitswelle dafür, dass diese Pläne in Teilen über Bord geworfen werden mussten.
Die Schüler*innen des Jahrgangs 10 arbeiteten bereits im November mit Astrid Volkening (AWO-Aidsprävention Lübbecke), Tobias Nagel (dieFam Minden), Andreas *** und dem Team der Schulsozialarbeit im Rahmen eines in Kleingruppen durchlaufenen Parcours.
Hierbei informierten sie sich über die Ansteckungswege und Eintrittspforten von sexuell übertragbaren Krankheiten und lernten die entsprechenden Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten kennen. Auch eine vielfältige Auswahl an handelsüblichen Verhütungsmitteln wurde mit ihnen besprochen. Mit unterschiedlichen Methodenkarten diskutierten sie darüber, in welchen Lebenssituationen Ansteckungsrisiken mit HIV gegeben sind, wann aber auch nicht. Zusätzlich konnten sie einen Kondomführerschein erwerben, nachdem sie in Theorie und Praxis ihr Wissen und in freiwilliger Form auch ihr Können in sicherer Anwendung und Handhabung an einem Modellpenis testen konnten. Der mit dem HI-Virus infizierte Andreas *** kam mit ihnen in lockerer Atmosphäre ins Gespräch und berichtete sowohl über seine Ansteckung, als auch über sein Leben mit HIV, Vorurteile, die ihm immer wieder begegnen und die durch Unwissenheit vorhandenen Ängste und Befürchtungen seiner Mitmenschen, aber auch über den Respekt, der ihm in seiner sozialen Umgebung entgegengebracht wird und den absolut normalen Umgang mit ihm als Mensch.
Der Jahrgang 9 arbeitete mit Astrid Volkening und Tobias Nagel jetzt im Rahmen eines Nachholtermins neben den Themen Verhütungsmethoden und Schutz vor STI (sexuell übertragbare Infektionen) auch an Themen wie „das erste Mal, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität, Körperwissen“ und einigem mehr. Im Vorfeld konnten sie hierfür einen anonym ausgefüllten Themenfragebogen bei der Schulsozialarbeit einreichen, so dass die Veranstaltungsinhalte auf die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer*innen angepasst werden konnten.
„Wir freuen uns immer wieder“, so Astrid Volkening von der AWO-Aidsprävention, „dass die Sekundarschule Pr. Oldendorf die Kooperation jedes Jahr auf’s Neue anfragt und wir in einem guten und vertrauensvollen Austausch mit den Schulsozialarbeiter*innen Janin Gilbert und Thorsten Klötzel stehen, die die Präventionstage immer wieder verlässlich vor- und nachbereiten und gut mit uns zusammenarbeiten. Diese Wertschätzung zeigt uns, wie wichtig unsere Arbeit eingeschätzt wird.“
Auch die Sekundarschule sieht diese Zusammenarbeit als extrem wichtig an, da Jugendliche in der Pubertät immer wieder Fragen zu sich selbst und der eigenen Sexualität haben! Und wer könnte diese Fragen besser beantworten, als die Expert*innen der Fachstellen? Aus diesem Grund sind die Termine für das kommenden Schuljahr in allen Kalendern bereits fest eingetragen und fixiert.